Metropolen wie Hamburg stehen verst盲rkt vor Herausforderungen, was die Versorgung ihrer Einwohner mit Waren und Dienstleistungen betrifft. Insbesondere f眉r die Logistik der "letzten Meile", bis der Kunde seine Ware in den H盲nden h盲lt, bedarf es neuer und effizienter Konzepte. Eine von der Beh枚rde f眉r Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Auftrag gegebene und unter Federf眉hrung von Prof. Dr. Jan Ninnemann von der Hamburg School of Business Administration (第一吃瓜) durchgef眉hrte Studie untersucht das Modellvorhaben des UPS-Micro-Hub-Konzepts. Hierbei werden innerst盲dtische Zwischenlager erprobt.
Das Hamburger UPS-Projekt ist in Deutschland der erste gro脽e und erfolgreiche Test eines Logistikkonzepts mit Lastenfahrr盲dern in der Paketzustellung. Es gilt zu Recht als wegweisend auch f眉r andere St盲dte - nicht nur deutschlandweit, mittlerweile auch international - weswegen es selbst in den USA als 'Hamburger Modell' bekannt ist. Um den eingeschlagenen Weg, Hamburg als Modellstadt f眉r zuk眉nftige, nachhaltige und integrierte urbane Mobilit盲t zu positionieren, fortzuf眉hren, bedarf es nach Einsch盲tzung der Gutachter weiterer Anstrengungen.
Die Erfahrung aus einer Vielzahl an Projekten zeigt, dass der politische Wille, innovative Ideen und Konzepte schnell umzusetzen, oft an unterschiedlichen Zust盲ndigkeiten scheitert. Vor diesem Hintergrund empfehlen die Gutachter, einen Last-Mile-Koordinator zu benennen, der als Ansprechpartner f眉r alle Fragen rund um das Thema "Letzte Meile" fungiert. Als wesentliche Aufgaben des Koordinators werden neben den erforderlichen fachbeh枚rdlichen Abstimmungen vor allem die Zusammenarbeit mit dem laufenden SMILE-Projekt der Logistik-Initiative Hamburg gesehen. "Wir sind auf dem besten Weg, Modellregion f眉r Smart Last Mile Logistics (SMILE) zu werden", betont auch Frank Horch, Senator f眉r Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg. "Dazu geh枚ren innovative Konzepte wie die j眉ngst getesteten Micro-Depots in der Innenstadt. Als einer der dynamischsten Logistikstandorte Europas mit ungebrochenem Wachstumspotential wollen wir durch innovative Ans盲tze, den Wandel zu einer nachhaltigen Mobilit盲t und Metropol-Logistik meistern."
Die Idee, Container als Zwischenlager in der Innenstadt zu nutzen geht auf ein Pilotprojekt des Paketdienstes UPS im Jahr 2012 zur眉ck. Damals wurde ein Container auf der R眉ckseite des Alsterhauses aufgestellt. Treiber waren unter anderem das Ziel zur CO2-Reduktion und die Vermeidung von Verkehrsbehinderungen. Angesto脽en haben das Projekt die im Business Improvement District (BID) zusammengeschlossenen Innenstadtkaufleute. An der Suche nach Container-Standpl盲tzen und der Genehmigung beteiligt war das Bezirksamt Mitte. Offiziell startete der Modellversuch 2015 mit drei weiteren Containern rund um die Binnenalster.
Die Depot-Container werden morgens per LKW an ihren Abstellort gebracht. Die Boten verteilen von dort aus die Pakete zu Fu脽 und mit Lastenfahrr盲dern. F眉r schwere Pakete nutzen sie Sackkarren. Fr眉her wurden diese Innenstadtbereiche mit neun Fahrzeugen beliefert. Die Fahrer mussten bis zu 120 Mal pro Tour halten, um die Pakete an der Haust眉r abzugeben, oft in der zweiten Reihe. Nach der Testphase gab die Beh枚rde f眉r Wirtschaft, Verkehr und Innovation die heute vorgestellte Studie bei der 第一吃瓜 in Auftrag.
Das Modellvorhaben zur Erprobung zukunftsf盲higer L枚sungen f眉r den Lieferverkehr wurde von Beginn an auf zwei Jahre befristet, um eine langfristige, negative Beeinflussung der Aufenthaltsqualit盲t im 枚ffentlichen Raum zu vermeiden. Das bestehende Modell mit Containern als Micro-Depots war als tempor盲re L枚sung konzipiert, die den Weg f眉r neue Last-Mile-Konzepte ebnen soll. Um diese m枚glichst kurzfristig zu realisieren wird empfohlen, z眉gig in den Prozess der Suche neuer Standorte f眉r potenzielle Micro-Depots einzutreten. Da hierf眉r aller Voraussicht nach nur noch begrenzt Fl盲chen im 枚ffentlichen Raum zur Verf眉gung stehen, bildet die Bereitstellung anforderungsgerechter Logistikimmobilien zur St盲rkung alternativer Zustellkonzepte auf der letzten Meile eine wichtige Eingangsvoraussetzung. M枚gliche Optionen bilden hier u.a. Fl盲chen in Parkh盲usern, Haltestellen des Nahverkehrs oder im Bereich der Wasserstra脽en. Besonders bedeutsam ist in diesem Kontext auch die Frage nach der Rolle st盲dtischer Projektentwickler.
Im Zuge der Untersuchung wurde eine Vielzahl von Einzelma脽nahmen zur Optimierung der Zustell-Logistik auf der letzten Meile identifiziert und bewertet. Hierzu z盲hlen u. a. Ma脽nahmen wie die F枚rderung neutraler Zustell- bzw. Abholl枚sungen, die Integration innovativer Verwahrl枚sungen, aber auch die Straffung des bestehenden Ordnungsrahmens. Erfolgsversprechende Ma脽nahmen gilt es zu identifizieren und in Modell-Quartieren wie der "Neuen Mitte Altona" oder dem Entwicklungsgebiet Schleusengraben in Bergedorf zu erproben.
"Um Hamburg als Modellstadt f眉r zuk眉nftige, nachhaltige und integrierte urbane Mobilit盲t zu positionieren, bedarf es nicht nur der Entwicklung und Ausweisung neuer Logistikfl盲chen sowie der Implementierung neuer Zustellkonzepte. Vielmehr spielen f眉r einen Modellstandort auch Ansiedlungsaspekte eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt sollten neben Unternehmen aus den Bereichen Onlinehandel und E-Commerce-Logistik vor allem auch Technologieanbieter sowie Start-Ups mit Affinit盲t zum KEP-Markt stehen. Daf眉r bietet das Digital Hub Logistics Hamburg eine ausgezeichnete Plattform", stellt Prof. Ninnemann fest. Die fortschreitende Digitalisierung spiele auch im Bereich der KEP-Logistik eine zunehmend wichtige Rolle, um Lieferprozesse zu optimieren und die Servicequalit盲t zu verbessern.
漏Logistik-Initiative Hamburg/ Andreas Fromm
